04.04.2019
Darmzentrum Borromäus Hospital Leer gegründet
Netzwerk aus Hospital und externen Kooperationspartnern bündeln Kompetenzen und behandeln Patienten mit Darmtumoren

„Darmkrebs ist immer noch eine der drei häufigsten Krebserkrankungen bei Mann und Frau und damit eine gesellschaftlich relevante Todesursache“, sagte Michael Schinagl, Chefarzt der Abteilung Allgemein- und Viszeralchirurgie am Borromäus Hospital Leer, und eröffnete damit die Gründungsveranstaltung des Darmzentrums Borromäus Hospital Leer am Mittwoch, 3. April, im Leeraner Miniaturland.
Jährlich erkranken deutschlandweit rund 60.000 Menschen an Darmkrebs. In den letzten Jahren konnten jedoch wichtige Fortschritte im Kampf gegen die Krankheit erzielt werden. Dennoch gebe es noch viel Handlungsbedarf, so der Leiter des Darmzentrums Michael Schinagl. „Aufgabe unseres Zentrums ist es nun, sowohl die Patientenbehandlung der Stadt Leer als auch des Umfeldes zu optimieren und zu standardisieren“, verdeutlichte er.
Bei der Gründungsveranstaltung „Kompetenz in der kolorektalen Chirurgie“ wurden niedergelassenen Kollegen und Klinikärzten Einblicke in die Behandlungsmethoden und die Qualität des Darmzentrums gegeben. Besonders der Netzwerkcharakter des Darmzentrums kam dabei zum Tragen. So besteht eine enge Kooperation zwischen den klinischen Abteilungen wie der Klinik Innere Medizin/ Gastroenterologie und der Allgemein-/Viszeralchirurgie sowie den niedergelassenen Radiologen, Onkologen und Strahlentherapeuten. Zu Letzteren zählen die Radiologische Praxis GeRN am Borromäus Hospital, die Onkologie UnterEms und die Strahlentherapie Leer. Weitere Kooperationen mit niedergelassenen Ärzten mit dem Darmzentrum sind bereits in Bearbeitung.
Zusätzlich stellte Michael Schinagl Herrn Prof. Dr. med. Hans-Rudolf Raab bei der Veranstaltung vor. Er unterstützt ab sofort das Zentrum als unterstützendes, beratendes Mitglied und „senior-surgeon“ (Senior-Chirurg). Als renommierter Experte, besonders im Hinblick auf die Leberchirurgie bei Krebserkrankungen, stellt er eine weitere und wichtige Bereicherung des Zentrums dar.
In wöchentlichen Tumorkonferenzen im Borromäus Hospital, an denen klinikinterne und externe Partner teilnehmen, werden die Patientenfälle mit Darmkrebserkrankungen besprochen und individuelle Behandlungs-abläufe empfohlen. Dadurch werden die einzelnen Kompetenzen gebündelt. Der Patient erhält eine umfassende Behandlung, von der Früherkennung über die Behandlung bis hin zur Nachsorge, so dass durch die fachübergreifende Zusammenarbeit dem Patienten die bestmögliche Versorgung zukommt.
In einem nächsten Schritt soll nach der Zertifizierung des Darmzentrums die Etablierung weiterer Organzentren in Leer im Fokus stehen, erklärte Michael Schinagl. Längerfristig wird die Gründung eines onkologischen Zentrums angestrebt.