04.02.2019

Darmkrebs: Warum die Vorsorge nach wie vor wichtig ist

Am Montag ist Weltkrebstag – Chefarzt Dr. Martin Reckels spricht über Darmkrebsvorsorge

Dr. Martin Reckels, Chefarzt der Abteilung Innere Medizin und Gastroenterologie im Borromäus Hospital Leer, erläutert, wie sinnvoll eine frühzeitige Vorsorge in Sachen Darmkrebs ist.Etwa 500.000 Menschen in Deutschland erkranken laut Deutscher Krebshilfe jährlich neu an Krebs. Am Montag, 4. Januar, findet nun der Weltkrebstag statt, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Die Welt-Krebsorganisation (UICC) ruft in diesem Jahr dazu auf, über die Möglichkeiten der Krebsprävention und der Krebsfrüherkennung sowie die aktuellen Entwicklungen auf den Gebieten der Diagnose, Therapie und Nachsorge verstärkt zu informieren. Dr. Martin Reckels, Chefarzt der Abteilung Innere Medizin und Gastroenterologie am Borromäus Hospital Leer, erläutert im Interview, wie wichtig nach wie vor das Thema Darmkrebsvorsorge ist.

Warum ist das Thema Dickdarmkrebs nach wie vor aktuell?

Dickdarmkrebs ist die zweithäufigste Tumorerkrankung bei Männern und Frauen. Deutschland erreicht jährlich eine Rate an Neuerkrankungen von circa 70 pro 100.000 Menschen, 90 Prozent nach dem 50. Lebensjahr. Für den Landkreis Leer mit 164.988 Einwohnern (2014) bedeutet das mehr als
100 Neuerkrankungen pro Jahr an Dickdarmkrebs. Deshalb sind Vorsorgeuntersuchungen so wichtig. Gastroenterologen machen dabei gutartige Darmpolypen (Schleimhautvorwölbungen) ausfindig und entfernen sie, bevor sie zu bösartigen Tumoren werden.

Was sind Anzeichen für Darmkrebs?

Anfangs treten häufig unspezifische Symptome auf, wie Müdigkeit, Bauchschmerzen oder Gewichtsverlust. Akute Warnzeichen sind Blut im Stuhl, regelmäßige Blähungen und Bauchschmerzen sowie ein unregelmäßiger Stuhlgang. Dann sollte eine Voruntersuchung durchgeführt werden. Viele Patienten scheuen sich vor der Dickdarmspiegelung.

Was gibt es für Alternativen, um Darmkrebs vorzubeugen?

Viele Patienten greifen zur Primärprävention, um die lästige Spiegelung zu vermeiden. Wenig rohes Fleisch essen, wenig Alkohol trinken, mehr Bewegung einplanen, Übergewicht bekämpfen und eine gute Erbanlage vorweisen – das sind die überlegten Maßnahmen. Letzteres lässt sich allerdings
nicht beeinflussen. Und für alle, die nicht mehr 20 sind, schließt sich das Zeitfenster schon deutlich, in dem die übrigen Maßnahmen wirken. Alternative Methoden wie Stuhltests sind eine wenig empfindliche Maßnahme. Bei der Computertomographie muss die Vorbereitung mindestens
genauso penibel sein. Somit ist die Darmspiegelung nach wie vor die beste und sicherste Vorsorgeuntersuchung.

Wenn in der Familie Krebsfälle aufgetreten sind, was sollte ich für Vorsichtsmaßnahmen treffen?

Diejenigen, in deren Familie Krebsfälle in jungen Lebensjahren aufgetreten sind, sollten zehn Jahre vor dem Erkrankungsalter ihres Familienmitglieds, also des „Indexpatienten“, mit der Vorsorge beginnen. Im Borromäus Hospital wurden 2018 durch die Abteilung Innere Medizin und Gastroenterologie sowie Dr. Viktor Engelmann im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) 1527 Koloskopien (Darmspiegelungen) ambulant und stationär durchgeführt, 2017 waren es 1452.

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