Borro auf Schwerverletzte gut vorbereitet

Krankenhaus bleibt lokales Traumazentrum im Netzwerk Oldenburg/Ostfriesland

Die Arbeit im Schockraum ist Teamarbeit. Dort erfolgt die Erstversorgung schwerverletzter Patienten.
Nach einem Unfall zählt jede Minute. Sobald ein Patient nach der Erstversorgung durch den Rettungsdienst im Schockraum des Borromäus Hospitals eintrifft, wird die Traumauhr, eine Stoppuhr, in Gang gesetzt. Sie dient als Hinweis darauf, wie viel Zeit für die Erstuntersuchung benötigt wird – das sind in der Regel zehn bis maximal 15 Minuten. Ein Team aus Ärzten und Pflegekräften aus verschiedenen Fachbereichen (z.B. Unfallchirurgie, Viszeralchirurgie, Anästhesie) übernehmen die Versorgung und Untersuchung im Schockraum. Die Abläufe sind dabei genau strukturiert und eingespielt, um die bestmögliche Patientenversorgung zu gewährleisten.

Um diese Prozesse und die Qualität der Schwerstverletztenversorgung noch weiter zu verbessern, hat sich die Abteilung der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Sportorthopädie im Borromäus Hospital Leer einer Überprüfung durch die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) gestellt. In diesem Zusammenhang wurde sie erneut von dem Zertifizierungsunternehmen CERT iQ als lokales Traumazentrum zertifiziert. Patienten profitieren im Falle eines Unfalls in einem zertifizierten Zentrum von einer besseren und schnelleren Versorgung.
„Der Auditor hat uns ein gutes Zeugnis für hervorragende Arbeit in Zusammenhang mit verunfallten Patienten ausgestellt“, freut sich Dr. Andreas Weinbecker, Chefarzt der Abteilung Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Sportorthopädie und bedankt sich bei dem gesamten Team. „Besonders die personelle Besetzung, das Engagement und der Einsatz aller Mitarbeitenden wurde positiv bewertet.“
Seit 2008 ist das „Borro“ Teil des Traumanetzwerks Oldenburg/Ostfriesland – zusammen mit weiteren Krankenhäusern in Delmenhorst, Emden, Varel und überregionalen Traumazentren wie dem evangelischen Krankenhaus in Oldenburg, der Ammerland-Klinik in Westerstede oder dem Hospital in Groningen.

Das Ziel des gemeinsamen Netzwerks ist die bestmögliche Schwerverletztenversorgung – rund um die Uhr und nach standardisierten Leitlinien. Dabei ist das Netzwerk stufenartig aufgebaut. Die lokalen Traumazentren übernehmen die Basisversorgung, die regionalen Traumazentren werden bei größeren Verletzungen angefahren und Schwerstverletzte gelangen direkt in die spezialisierten Universitätskliniken.
Die Behandlung von Schwerverletzten erfordert dabei ausgehend vom Unfallort, über die Einlieferung ins Krankenhaus, die stadiengerechte Diagnostik und Therapie, weiter über die stationäre Versorgung bis hin zum Entlassungsmanagement eine enge Zusammenarbeit aller beteiligten Bereiche. So besteht eine fachübergreifende enge Zusammenarbeit mit der Abteilung für Orthopädie sowie Plastische-, Hand- und Ästhetische Chirurgie im Borromäus Hospital Leer, die Schwerstverletzungsartenverfahren (SAV) durchführt – das heißt, Handverletzungen und Unfälle von höchster Komplexität behandelt. „Mit dem Rettungsdienst haben wir ebenfalls einen regen Austausch und eine gute Zusammenarbeit“, erklärt Dr. Andreas Weinbecker.

Voraussetzung für die Zertifizierung durch die DGU zu einem lokalen Traumazentrum ist neben dem Nachweis standardisierter Behandlungsabläufe die Vorhaltung von personeller, räumlicher und technischer Ausstattung, wie unter anderem ein Hubschrauberlandeplatz oder ein Schockraum. „Besonders positiv hervorgehoben hat der Auditor der CERT iQ die Ausstattung und Beschilderung in unserem Schockraum mit Handlungsanweisungen, Algorithmen und eigenem Trauma-Protokoll. Ein schneller Zugriff zu Instrumenten und Medikamenten ist möglich, sodass im Ernstfall wenig Zeit verloren geht“, sagt Dr. Andreas Weinbecker. Weiterhin wurde der kurze Weg zur computertomographischen "Traumaspirale" hervorgehoben. Die neue und auf dem aktuellen medizinisch-technischen Stand befindliche Intensivstation, mit einem auf den Patienten zugeschnittenen Raum- und Lichtkonzept, wurde während der Begehung ebenfalls positiv bewertet.
Ein zentraler Punkt stellt die stetige Weiterbildung des Fachpersonals dar, das durch diverse Zusatzqualifikationen geschult ist. Auch die Pflegefachkräfte bilden sich regelmäßig zu Themen der Traumaversorgung fort und ermöglichen so in flachen Hierarchien gute Behandlungserfolge.
Weiterhin ist Chefarzt Dr. Andreas Weinbecker von den Berufsgenossenschaften als Durchgangsarzt zugelassen und darf zusammen mit seinen Mitarbeitenden nach Arbeitsunfällen alle berufsgenossenschaftlich (BG) versicherten Patienten (Arbeits- und Schulunfälle) fachärztlich behandeln.

Zertifiziert

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