Personalisierte Instrumente aus dem 3D-Drucker

 Mobilität im Alltag durch maßgeschneiderte Knochenmodelle und Schnittlehren

Sind zufrieden mit dem Ergebnis nach der Operation: (von links) Leitender Oberarzt MU Dr. Heissam El-Basyouni, Thomas Röben aus Rhauderfehn und Funktionsoberarzt Dr. Tjark de Vries.„Jedes Gelenk, jede Knochenform und jede Arthroseform ist im Detail bei jedem Patienten etwas unterschiedlich. Daher sollten auch künstliche Hüftgelenke die individuelle Anatomie des Patienten wiederherstellen“, sagt Dr. med. Werner Hettwer MSc PhD, Chefarzt der Orthopädischen Chirurgie am Borromäus Hospital Leer. Dafür ist zunächst einmal eine präzise Vorplanung notwendig, damit die Hüftprothese den Patienten wieder optimal zu Mobilität im Alltag verhilft.

So wie dem 59-jährigen Thomas Röben aus Rhauderfehn. Über Jahre hatte er starke Schmerzen beim Gehen. „Ich sagte mir: Kurze Strecken kann ich noch bewältigen. Aber man verfällt sofort in eine Schonhaltung“, berichtet Röben. Vor rund 14 Jahren hatte der 59-Jährige bereits im „Borro“ eine künstliche Hüfte eingesetzt bekommen, mit der er zufrieden ist. Aufgrund der Corona-Pandemie schob er die OP für die andere Seite lange auf und entschied sich nun im Frühjahr aufgrund stärker werdender Beschwerden für den Eingriff und ein neues, auf den Patienten zugeschnittenes Verfahren.

Auf Grundlage von Aufnahmen einer Computertomografie (CT) wurde im medizinischen 3D-Drucker ein passgenaues, individuelles Modell, das als Vorlage für die Hüft-Prothese dient, erstellt. Auch entsprechende Schnittschablonen entstanden im 3D-Drucker, die später für den passgenauen Sitz der Prothese patientenindividuell angefertigt wurden. „Mit dem 3D-Druck von meiner Hüfte und den Schablonen kann man den Schnittpunkt später bei der OP genau festlegen“, weiß auch Röben. Dabei fallen bei dem maßgeschneiderten Kunststoffmodell größere Nachkorrekturen, die mit Knochenverlust einhergehen können, weg.

Das künstliche Hüftgelenk wird dabei minimalinvasiv, durch eine möglichst kleine Einschnittstelle, eingesetzt. „Im Vergleich zu der vorherigen Operation ist jetzt die Narbe wesentlich kleiner“, berichtet auch Röben. Der Chirurg setzt die Prothese dabei über den sogenannten AMIS-Zugang (Anterior Minimally Invasive Surgery), ein – ein Operationsweg, bei dem Bänder, Nerven und Muskeln weitestgehend unversehrt bleiben.

„Inzwischen kann ich schon sehr gut laufen, obwohl die OP erst vorgestern war. Das hat mich schon beeindruckt“, berichtet Röben nach der OP. „Die Beinlänge von Herrn Röben konnte perfekt ausgeglichen werden“, erklärt Dr. Hettwer. „Mit der neuen Hüfte können wir dem Patienten das Leben und den Alltag ein bisschen einfacher und angenehmer gestalten“, freut sich der Mediziner. So konnte auch die Verweildauer in Zusammenhang mit dem neu eingeführten ERAS-Konzept (Early Rehabilitation after Surgery = frühe Rehabilitation nach der Operation) halbiert werden, so Dr. Hettwer. Durch diese modernen Verfahren steht die schnelle Genesung des Patienten noch mehr im Vordergrund.

Die Vorteile der maßgeschneiderten Endoprothetik mittels AMIS und ERAS sind vielschichtig: Muskeln, Bänder und Weichteile werden geschont, durch ein spezielles Schmerzvorbeugungskonzept sind die Schmerzen nach der Operation reduziert, der Patient kommt schneller wieder aktiv auf die Beine, die Heilung wird beschleunigt, durch einen kleineren „Bikini-Schnitt“ entsteht eine geringere Narbenbildung und der Patient kann das Krankenhaus schneller eigenständig in sein gewohntes Umfeld verlassen.

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