Die Arbeit mit den Patienten war für sie eine Bereicherung

Drei "Grüne Damen" im "Borro" verabschiedet 

Die drei „Grünen Damen“ (vorne, Mitte) wurden für ihr jahrelanges ehrenamtliches Engagement gewürdigt: Bei der Verabschiedung vor Ort waren (von links) Sarah Sebeke, Leitung des Borromäus Hospitals Leer und kaufmännische Direktorin, Grüne Dame Ursula Kaslowski, Pflegedienstleitung Sonja Abbas, Büchereimitarbeiterin Merrilyn von Preyss, Grüne Dame Hannelore Peschel, Grüne Dame Irmgard Ahlers, stellvertretender Vorsitzender der Mitarbeitervertretung Hans Schute und Geschäftsführer Dieter Brünink.1983 nahmen die ersten „Grünen Damen“ ihren Dienst im Borromäus Hospital mit dem Ziel auf, dem Patienten durch direkte Kontakte, Gespräche und die Übernahme kleiner Dienste persönliche Hilfe anzubieten und dadurch den Aufenthalt im Krankenhaus zu erleichtern. Nach mehrjähriger ehrenamtlicher Tätigkeit wurden nun drei „Grüne Damen“ verabschiedet. Neun Frauen vom Besuchs- und Büchereidienst sind bald wieder im Einsatz und suchen noch Verstärkung.

„Gespräche führen, sich Zeit nehmen, ‘mal einen Auftrag übernehmen“ – das seien einige der Aufgaben von den ,Grünen Damen‘, fasste Dieter Brünink, Geschäftsführer des Borromäus Hospitals Leer bei der Verabschiedung dreier langjähriger Ehrenamtlichen zusammen. Gemeinsam mit der Krankenhausleitung und kaufmännischen Direktorin, Sarah Sebeke, würdigte er den besonderen Einsatz, den Irmgard Ahlers, Ursula Kaslowski und Merrilyn von Preyss aus Leer im Rahmen der christlichen Krankenhaushilfe leisteten. Bei Letzterem handelt es sich um einen ehrenamtlichen Besuchs- und Begleitdienst sowie den Büchereidienst, die eine große Entlastung für das pflegerische Fachpersonal darstellen, so Dieter Brünink. „Es ist ihr Engagement, dass der Patient am Ende spürt und der auch den ,Borro‘-typischen Charakter ausmacht“, sagte Dieter Brünink. Mit dem Weggang von drei „Grünen Damen“ sei deshalb die Nachwuchsgewinnung umso wichtiger.

Jede der „Grünen Damen“ war vor der Corona-Pandemie einen Vormittag lang, zwei bis drei Stunden, auf festen Stationen im Einsatz. Die Patientinnen und Patienten stehen bei ihrem Dienst im Mittelpunkt. Die Ehrenamtlichen begleiten und betreuen sie. Man bekomme schnell ein Gefühl dafür, wenn Redebedarf bestünde, erklärt Irmgard Ahlers. Nach ihrer Verrentung war sie zwölf Jahre im Borromäus Hospital ehrenamtlich tätig. „Mit der Zeit hat sich ein sehr guter Draht zum Pflegepersonal entwickelt“, berichtet die 82-Jährige. „Mein erster Gang führte immer ins Schwesternzimmer auf der Station.“ In der Regel gingen sie zu zweit über die Station, sodass stets ein guter Austausch bestand. „Mit 80 wollte ich mich eigentlich zurückziehen, aber dann kam Corona dazwischen“, berichtet die Leeranerin. Nun werde sie aber zuhause mehr gebraucht.

Ihr halbes Leben habe sie im „Borro“ verbracht, blickt Ursula Kaslowski zurück. Die 78-Jährige war insgesamt 39 Jahre als „Grüne Dame“ im Einsatz. „Wir konnten den Patientinnen und Patienten viel Freude geben“, sagt sie. Dabei hörten sie mehr zu und ließen die Patientinnen und Patienten frei sprechen. Wenn diese Sorgen hatten, nutzten sie auch das Gesprächsangebot. Wichtig sei, sich selbst zurückzunehmen. „Ein großer Vorteil dabei war auch: Ich spreche Platt“, berichtet Irmgard Ahlers. Damit sei die erste Barriere schnell gebrochen und man sei leichter ins Gespräch gekommen. An erster Stelle stehe dabei für sie alle die Schweigepflicht über die geführten Gespräche, weist Hannelore Peschel hin, die Sprecherin der Gruppe ist.

Doch nicht jedes Gespräch geht an den Ehrenamtlichen ohne Wirkung vorbei. Die auch für die „Grünen Damen“ belastenden Erlebnisse arbeiten sie in regelmäßigen Treffen auf. Zudem haben sie die Möglichkeit, mit der Seelsorge zu sprechen.

„Die Zeit im ,Borro‘ war für mich eine Bereicherung, hat mein Leben einfach reicher gemacht“, sagt Ursula Kaslowski. „Es war eine ganz wertvolle Zeit“, stimmt auch Merrilyn von Preyss zu. Sie arbeitete 23 Jahre im Büchereidienst und versorgte die Patientinnen und Patienten mit Lesestoff. „Die Hilfe wurde immer gerne angenommen“, berichtet die 73-Jährige. Über kurze Gespräche zum Lesestoff hinaus, waren die Patientinnen und Patienten für die Ablenkung dankbar.

„Man muss den ersten Schritt wagen und den Mut haben, es einfach auszuprobieren“, sind sich die drei Damen einig. Die erste Hemmschwelle, die mit dem Begriff „Krankenhaus“ verbunden sei, müsse zunächst überwunden werden. Aber auch empathisch zu sein und stabil zu bleiben, sei wichtig für den regelmäßigen Einsatz. „Für die Aufgaben wird man langsam unter Anleitung eingearbeitet“, erklärt Hannelore Peschel. Es sei einfach ein „schönes Miteinander“. Gemeinsam unternehmen sie Ausflüge, treffen sich regelmäßig zum Austausch und zur Adventsfeier.

„Besonders wertvoll finde ich, dass die Arbeit der ,Grünen Damen‘ vom Haus so anerkannt wird. Das hat mich persönlich auch immer weiter angetrieben“, sagt Ursula Kaslowski. „Ich wünsche mir, dass es mit den ,Grünen Damen‘ weitergeht.“

  • Wer Interesse an der christlichen Krankenhaushilfe hat, kann gerne Kontakt aufnehmen (0491 85-28 000). Nach den Sommerferien werden die Dienste wieder aufgenommen.

 

Verstärkung gesucht

Die christliche Krankenhaushilfe ist ein ehrenamtlicher Besuchs- und Begleitdienst, der aus christlicher Überzeugung und sozialem Engagement geleistet wird. 1969 wurde dieser Dienst nach dem US-amerikanischen Vorbild des „Volunteer Service“ in Deutschland gegründet. Die ersten „Grünen Damen“ nahmen 1983 ihren Dienst im Borromäus Hospital auf und sind den Caritas-Konferenzen Deutschlands (CKD) unterstellt. Die Idee dazu hatte Oberin Schwester Walerica.

Die Mitarbeitenden sind freiwillige Helferinnen und Helfer verschiedener Konfessionen, die ihre Fähigkeiten und einen Teil ihrer Zeit in den Dienst der Kranken stellen. Sie können ihren Einsatz zeitlich selbst bestimmen, arbeiten jedoch nach einem Einsatzplan.

Die neun „Grünen Damen“ suchen noch Verstärkung. Wer Lust an einer ehrenamtlichen Tätigkeit und Freude am Zuhören hat, ist jederzeit willkommen. Start wird voraussichtlich der 29. August sein. Neuzugängen wird die Möglichkeit einer umfangreichen Einführung ermöglicht.

  • Die „Grünen Damen“ sind über die Krankenhausinformation unter 0491 85-28 000 zu erreichen.

 

 

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