01.03.2019

Vorsicht bei Häcksler, Kreissäge und Rasenmäher

Am 1. März ist Tag der Hand – Chefarzt Dr. Knut Busching weist präventiv auf Gefahr von Handverletzungen bei Heim- und Gartenarbeit hin

Die Brennholzsaison ist noch nicht abgeschlossen, da starten schon die ersten Pflege- und Schnittarbeiten im Garten. Bundesweit verletzen sich rund 300.000 Menschen laut Deutscher Gesellschaft für Handchirurgie (DGH) beim Heimwerken. Die meisten Verletzungen treten dabei an den Händen und Fingern auf. Anlässlich des Tages der Hand an diesem Freitag, 1. März, weist Dr. Knut Busching, Chefarzt der Abteilung Plastische, Hand- & Ästhetische Chirurgie des Borromäus Hospitals Leer, präventiv auf die Gefahren und Folgen bei Tätigkeiten im Heim und Garten hin.

Vor allem mit Axt, Bohrer, Kreis-, Hecken- und Tischsägen, Vertikutierer, Häcksler, Rasenmäher und Holzspalter treten typische Verletzungen wie abgetrennte Finger auf. Auch bei der Scharfschaltung von Wühlmaussprengfallen und deren Fehlzündungen kann es zu Amputationen oder Schnittwunden kommen. „Vielen ist diese Gefahr nach der langen Winterperiode nicht mehr bewusst“, sagt Dr. Busching. „Mindestens ein bis drei schwerwiegende Verletzungen erhalten wir in den ersten Wochen der Gartensaison.“ Ein Sicherheitsrisiko ist auch altes Gerät, das nicht mehr auf dem neuesten Stand ist oder die Manipulation von Maschinen (Feststellen von Schaltern), um schneller arbeiten zu können. Ein kurzer Sicherheitscheck, die richtige Ausstattung und Schutzvorrichtungen wie Abdeckhauben beispielsweise an Kreissägen schaffen Abhilfe.

„Scharfe Messer sind besser in der Benutzung als stumpfe, da die Abrutschgefahr beispielsweise beim Teppich schneiden ansonsten viel größer ist“, rät Dr. Busching. Schutzhandschuhe machen nur Sinn bei Geräten, die sich nicht schnell drehen. Beispielsweise bei Kreissägen werden die Handschuhe ansonsten in die Maschine hineingezogen oder wickeln sich beim Bohrer um den Antrieb.
Oft ist auch Unachtsamkeit die Ursache für größere Wunden. Der schnelle Griff unter den Rasenmäher bei laufendem Messer in die Klinge hinein, um ein Büschel Gras zu entfernen, kann dann schwerwiegende Folgen haben.

„Ich wollte noch eben das letzte Stück Holz durchschieben“, ist ein Satz, den Dr. Busching häufiger von den Patienten zu hören bekommt, die sich an der Hand oder den Fingern verletzt haben. Vor allem die Konzentration lasse nach einer längeren Arbeitsphase nach, vermeidbare Unfälle sind die Folge.
30 Prozent der Arbeitsunfälle in seiner Abteilung treten an der Hand auf, so Dr. Busching. Rund 150 Patienten im Jahr, die sich bei Arbeiten im Heim und Garten verletzt haben, suchen die Abteilung Plastische, Hand- & Ästhetische Chirurgie auf. Vorwiegend handelt es sich um Männer ab 50 Jahren, die im Garten werkeln und zum Teil auch mit ihrem Enkel etwas Heimwerken möchten und sich damit aktiv halten. Kleine Kinder sollten bei schnell drehenden Geräten jedoch fern gehalten werden – für die eigene Sicherheit und aufgrund von möglicher Ablenkung.

Doch was tun im Ernstfall – bei tiefen Schnittwunden, abgetrennten Fingern oder Fingerkuppen? „Zu allererst nicht selbst ins Auto steigen und zum Arzt oder Krankenhaus fahren. Vielmehr den Notarzt verständigen, am Ort bleiben und einen sterilen Druckverband aus dem Verbandskasten setzen“, erklärt Dr. Busching. „Das Amputat sollte nicht in direkten Kontakt mit Eis gebracht werden, sonst ist ein Wiederannähen nicht möglich.“ Durch den Rettungsdienst erfolgt das Sicherstellen abgetrennter Körperteile, die geeignete Klinik kann angefahren und der Patient bereits richtig gelagert werden. Kleinere Wunden können durch den niedergelassenen Arzt versorgt werden. Wer Verletzungen verharmlost und nicht zum Spezialisten geht, riskiert gegebenenfalls bleibende Schäden mit dauerhaften Funktionseinschränkungen der Hand. Eine gute Schutzausrüstung und ein Sicherheitscheck beugen schwerwiegenden Verletzungen vor und schützen die Hände.


  • Weiterführende Informationen zu Handverletzungen gibt es unter:


www.handexperten.com

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