Schulterschmerz: Behandlung, Übungen, Tipps

 
Dr. Tanja Rudolph-Steininger leitet die Sektion Schulterchirurgie und das Schulterzentrum am Borromäus Hospital Leer. Die Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie gibt Tipps und Hinweise, wie sich Beschwerden lindern lassen und welche Sportarten bei Schulterschmerzen geeignet sind.

 

Nach einem Sturz mit deutlichen Schmerzen sollte ein Knochenbruch oder eine Schulter-Eckgelenks-Sprengung durch eine Röntgenuntersuchung ausgeschlossen werden. Sehnenrisse sieht man auf einem Röntgenbild jedoch nicht. Sollten die Schmerzen innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen nicht deutlich nachlassen, oder der Arm sehr schwach sein, empfiehlt sich eine Vorstellung beim Hausarzt. Dieser kann entscheiden, ob ein MRT angezeigt ist.

Meist kommen die Beschwerden aber schleichend und ohne Unfallereignis. Folgende Maßnahmen wirken bei vielen Patienten schmerzlindernd:

  • Ein dickes Kissen unter den Arm legen, sodass der Arm circa 30° zur Seite und 30° nach vorne zum Liegen kommt. Das entspricht der Ruheposition der Schulter.
  • Einen warmen Duschstrahl auf die Schulter halten oder ein Körnerkissen verwenden. Da die Schulter ein muskulär geführtes Gelenk ist, ist Wärme häufig angenehm.
  • Weniger Patienten profitieren von Kälte, versuchen kann man es jedoch mit z.B. einem Coolpack.
  • Falls Sie ein Tens-Gerät besitzen, können Sie auch dies versuchen.
  • An Salben empfehle ich Voltaren oder Diclofenac. Viele Patienten schwören auch auf Pferdesalbe.
  • Einfache Bewegungen im schultertiefen Wasser unterstützen die Schulter aufgrund der Auftriebskraft des Wassers.
  • Eine Flasche Wasser in die Hand nehmen und mit dem Arm locker pendeln.

 

Sportberatung

  • Radfahren:

Versuchen Sie, Lenker und Sattel so einzustellen, dass Sie aufrecht sitzen können und sich nicht zu viel mit den Armen/Schultern abstützen müssen.

  • Nordic Walking:

Stellen Sie die Stöcke niedriger ein, damit Sie nicht so weit vorschwingen müssen.

  • Fitness:

Vermeiden Sie Bankdrücken und Butterfly oder Latissimuszug hinter dem Kopf. Machen Sie keine Liegestütze. Empfehlenswert sind Rudern, Bewegungen bis maximal zur Horizontalen und Kräftigung der kleinen Schulterrotatoren mit einem Theraband oder Zugapparat. Auch die Aufrichtung der Wirbelsäule und Haltungsschulung sind sehr gut. Sprechen Sie Ihren Trainer direkt an.

  • Schwimmen:

Brust- und Kraulschwimmen sind meistens schmerzverstärkend, da die Sehne vermehrt unter dem Schulterdach reibt. Einfache Bewegungen im Stehen sind häufig geeignet. Rückenschwimmen ohne Arme ist auch möglich.

  • Joggen:

Jogging sollte kein Problem darstellen, mit leichten Handgelenkshanteln können Sie sogar die Schulter etwas entlasten.

  • Tennis:

Dieser Sport ist beschwerdeabhängig. Ohne Aufschlagspiel mit lockeren Schlägen unter Schulterniveau ist Tennis möglich und kann sogar positive Auswirkungen haben.

  • Handball/Volleyball:

Handball oder Volleyball sind aufgrund der Wurf- und Blockbewegung über Kopf meist schmerzverstärkend.

  • Joga:

Aufrichtende und öffnende Übungen sind sehr gut geeignet, Übungen im Armstütz eher schmerzverstärkend.

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