29.01.2025

 

 

„Ein ganzes Leben lang müssen uns unsere Füße tragen. Dabei müssen sie Erhebliches leisten und werden extrem beansprucht. Ist ihre Funktion beeinträchtigt, führt das oft zu einer großen Einschränkung der Lebensqualität“, erläutert Dr. Holger Alex, Chefarzt der Orthopädie im Borromäus Hospital Leer.


So können verschiedenste angeborene oder später erworbene Fehlstellungen zu den unterschiedlichsten Beeinträchtigungen führen, berichtet der Mediziner und zertifizierte Fußchirurg. „Vom kleinsten Hühnerauge bis zur ausgeprägten Fehlstellung machen diese vornehmlich Patientinnen das Leben schwer. Unsere Füße brauchen wir täglich und da ist es besonders lästig, wenn es im Schuh drückt“, sagt Dr. Alex.


Eine häufige Fehlstellung stelle der Hallux valgus dar, besser bekannt als „Ballen“. „Er ist Folge eines Spreizfußes, der angeboren aber auch später erworben werden kann.“ Die Mittelfußknochen weichen im Vorfußbereich auseinander und das Fußquergewölbe sackt ab, beschreibt der Mediziner. Der große Zeh weiche in der Folge nach außen hin ab und auf der Innenseite bilde sich der vermeintliche Ballen. Die Haut darüber werde stark belastet und es bilde sich Hornhaut (Clavus). Im ungünstigen Fall entzünde sich der hier befindliche Schleimbeutel und der Ballen fange an zu nässen und zu eitern. „Eine langwierige Behandlung wird erforderlich.“


Heute lasse sich dieses Problem häufig vermeiden – zunächst durch konservative Behandlungsmaßnahmen, später aber auch durch eine ambulante OP. Die Patienten können sofort wieder voll belasten und mit einem speziellen Schuh laufen. Eine Bandage müsse für vier Wochen nach der Operation getragen werden. Kommen weitere, häufig mit einem Spreizfuß vergesellschaftete Probleme hinzu, sei aber durchaus auch eine stationäre Behandlung erforderlich.

„Bei der sogenannten Krallenzehe handelt es sich um eine Fehlstellung im Zehengrundgelenk“, sagt Dr. Holger Alex. Durch den Spreizfuß komme es zu einem Ungleichgewicht der Beuge- und Strecksehnen. Es bilden sich Krallenzehen. Über den Zehengelenken und unter den Mittelfußknochen bilden sich ebenfalls schmerzhafte Schwielen. „Entweder durch selbständige oder aber professionelle Fußpflege lässt sich Linderung erzielen – meist nur für kurze Zeit und zu nicht unerheblichen Kosten. Auch hier gibt es moderne Operationsverfahren, die sichere und auch gut vorhersagbare Ergebnisse liefern können“, erklärt der Orthopäde.

Im Laufe der Zeit komme es durch Fehlstellung und Fehlbelastung zu einem vorzeitigen Verschleiß der Fußgelenke und dabei besonders am Großzehengrundgelenk (Arthrose). Neben Schmerzmitteln und anderen nicht operativen Behandlungsmaßnahmen gebe es für dieses Problem auch verschiedene operative Verfahren. „Am besten bewährt hat sich dabei die Versteifung des Gelenkes. Es gibt sogar einige erfolgreiche Bundesligaspieler, die bereits in jungen Jahren aufgrund der hohen Belastung eine solche Operation brauchten und anschließend weiter erfolgreich spielen konnten“, berichtet Dr. Holger Alex.


Kinder leiden häufig am bekannten Knick-Senkfuß, oder einfach auch Plattfuß genannt. Einige Kinder haben erhebliche Probleme, andere wiederum so gut wie keine und die Fehlstellung falle nur zufällig auf. Der kindliche Plattfuß korrigiere sich häufig bis zum 11. bis 13. Lebensjahr – danach allerdings nicht mehr. „Unbehandelt werden dann ein Leben lang Einlagen erforderlich und nicht selten entwickelt sich eine Fußwurzelarthrose, die aufwendige Operationen nach sich ziehen kann“, so Dr. Holger Alex. Ein kleiner ambulanter Eingriff könne den Plattfuß im Kindesalter häufig völlig korrigieren. Auch hier sollte aber das Gespräch mit dem Orthopäden und Fußchirurgen gesucht werden, um die richtige Behandlung für die Kinder zu finden.


Waren früher Operationen am Fuß für Patienten noch sehr beängstigend, insbesondere auch die gefürchtete Nachbehandlung mit langer Immobilisation, so sei heute häufig schon eine frühe funktionelle Nachbehandlung möglich, erläutert Dr. Holger Alex. „Letztendlich gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Probleme am Fuß, die der betroffene Patient am besten mit einem erfahrenen Fußchirurgen bespricht und eine individuelle Lösung dafür findet.“

 

Dr. Holger Alex ist Chefarzt der Orthopädie am Borromäus Hospital und zertifizierter Fußchirurg. 

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