Eine kleine Lektüre, ein Bibelzitat, ein Liedhinweis oder ein Lesetipp: Jedes Patientenzimmer im Borromäus Hospital Leer wurde mit einem Abreißkalender und einer Bibelausgabe ausgestattet. Die Krankenhausseelsorge am Borromäus Hospital Leer, bestehend aus den Evangelischen Krankenhausseelsorgerinnen Susanne Eggert und Etta Kumm sowie der Katholischen Krankenhausseelsorgerin Helen Reiners, setzte das Vorhaben gemeinsam um.

Der Hinweis zu einem anderen Kalender für die Patientenzimmer kam von einer Patientin. Schnell griff Eggert die Idee auf und fand mit dem Neukirchener Kalender einen passenden Ersatz.

Auch die etwas in die Jahre gekommenen Bibelexemplare auf den Stationen wurden sukzessive ausgetauscht. In mühseliger Handarbeit werden diese von den ehrenamtlichen Helferinnen Christine Sangen vom Büchereiteam und Marlies Rombald von den Grünen Damen in Schutzumschläge eingeschlagen.

„Wir möchten den Patienten die Möglichkeit geben, jeden Tag mit einer kleinen Andacht zu beginnen“, erläutert Eggert die Anschaffung von 145 Bibeln und entsprechenden Kalendern. Oft höre sie bei ihren Patientenbesuchen: „Haben Sie etwas für mich zu lesen?“ „Denn Patienten möchten manchmal nicht reden, sondern greifen lieber zu etwas Kleinem. Da passt der Abreißkalender mit einem täglichen Bibelzitat und einer kurzen Auslegung sehr gut“, sagt die Evangelische Krankenhausseelsorgerin.

Während eines Krankenhausaufenthaltes gehen die Tage je nach Krankheit ganz unterschiedlich schnell für einen Patienten vorbei. Er muss seinen Alltagsrhythmus aufgeben und ist aus seinem gewohnten Umfeld herausgerissen. Oftmals schwindet dann das Zeitgefühl. Der Kalender helfe die Zeit im Hospital zu erfassen, erläutert Eggert. Besonders die gut leserliche Datumsanzeige sei wichtig. „Wir möchten dem Patienten eine andere Perspektive zeigen.“