30.09.2020

Borro erneut als Lokales Traumazentrum zertifiziert

Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie/Sportorthopädie ist Mitglied des Traumanetzwerks Oldenburg/Ostfriesland

Die Arbeit im Schockraum ist Teamarbeit. Dort erfolgt die Erstversorgung schwerstverletzter Patienten.Die zeitintensive Suche nach einem freien Behandlungsplatz für Schwerverletzte gehört im Borromäus Hospital Leer bereits seit vielen Jahren der Vergangenheit an. Seit 2008 ist das „Borro“ Teil des Traumanetzwerks Oldenburg/Ostfriesland – zusammen mit weiteren Krankenhäusern in Delmenhorst, Emden, Varel und überregionalen Traumazentren wie dem evangelischen Krankenhaus in Oldenburg, der Ammerland-Klinik in Westerstede oder dem Hospital in Groningen.

Die Unfall- und Wiederherstellungschirurgie / Sportorthopädie im Borromäus Hospital Leer wurde in diesem Zusammenhang erneut durch die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) als Lokales Traumazentrum zur Behandlung von Schwerverletzten zertifiziert. „Durch die gemeinsamen Anstrengungen und den ständigen Willen zur Weiterentwicklung durch die Mitarbeiter der Abteilung konnte das hohe Qualitätsniveau weiter ausgebaut werden“, sagt Dr. Andreas Weinbecker, Chefarzt der Abteilung Unfall- und Wiederherstellungschirurgie.

Das Ziel des gemeinsamen Netzwerks ist die Optimierung der Schwerverletztenversorgung. Sie werden mit der entsprechenden Expertise und Ausstattung zeitnah in die jeweils passende Klinik gebracht. Dabei ist das Netzwerk stufenartig aufgebaut. Die Lokalen Traumazentren übernehmen die Basisversorgung, die regionalen Traumazentren werden bei größeren Verletzungen angefahren und Schwerstverletzte gelangen direkt in die spezialisierten Universitätskliniken. „Die Wege sind durch diese klar geregelten Abläufe einfacher und die Versorgung für den Patienten sicher gewährleistet“, teilt Peter Ochmann, Facharzt für Chirurgie und Spezielle Unfallchirurgie und Oberarzt der Abteilung Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, mit. Die Behandlung von Schwerverletzten erfordert dabei ausgehend vom Unfallort, über die Einlieferung ins Krankenhaus, die stadiengerechte Diagnostik und Therapie, weiter über die stationäre Versorgung bis hin zum Entlassmanagement ein enges motiviertes Arbeiten aller beteiligten Bereiche. Zudem besteht eine fachübergreifende enge Zusammenarbeit mit der Abteilung Plastische-, Hand- und Ästhetische Chirurgie im Borromäus Hospital Leer, die Schwerst-verletzungsartenverfahren (SAV) durchführt – das heißt, Handverletzungen und Unfälle von höchster Komplexität behandelt.

Voraussetzung für die Zertifizierung durch die DGU zu einem lokalen Traumazentrum ist die Vorhaltung von personeller, räumlicher und technischer Ausstattung, wie unter anderem ein Hubschrauberlandeplatz oder ein Schockraum. „Die Rückmeldungen aus dem Rettungsdienst enthalten die eindeutige Botschaft, dass schwerverletzte Patienten im Rahmen des immer wieder trainierten Schockraumalgorithmus hier bestmöglich versorgt und abgenommen werden. Hochmoderne Verfahren in der Diagnostik und die Vorhaltung von erforderlichen Behandlungsmaterialien ermöglichen zusammen mit den erfahrenen Mitarbeitenden ein messbar verbessertes Ergebnis in der Behandlungsqualität“, resümiert Dr. Weinbecker.

Ein weiterer wichtiger Baustein ist die stetige fachliche Weiterbildung der Mitarbeitenden. So wurden vier Ärzte der Abteilung durch entsprechendes Training zum ATLS-Provider (Advanced Trauma Life Support) ausgebildet, ein internationaler Standard zur Behandlung von Traumapatienten in der Notaufnahme. Zudem ist das Fachpersonal durch diverse Zusatzqualifikationen geschult, fünf Mitarbeitende durchliefen dabei die Ausbildung zur Speziellen Unfallchirurgie. Auch die Pflegefachkräfte bilden sich regelmäßig zu Themen der Traumaversorgung fort und ermöglichen so in flachen Hierarchien gute Behandlungserfolge.

Weiterhin ist Chefarzt Dr. Weinbecker von den Berufsgenossenschaften als Durchgangsarzt zugelassen und darf zusammen mit seinen Mitarbeitenden nach Arbeitsunfällen alle berufsgenossenschaftlich (BG) versicherten Patienten (Arbeits- und Schulunfälle) fachärztlich behandeln, um deren Gesundheit und Leistungsfähigkeit wieder herzustellen. Im Rahmen des VAV-Verfahrens (Verletztenartenverfahren) werden auch Patienten mit besonders schweren Verletzungen nach Arbeitsunfällen, die stationärer Behandlung bedürfen, in der Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie behandelt.

„Die erneute Zertifizierung ist Ansporn für die nächsten Jahre dieses erreichte Niveau zu halten und punktuell weiter zu verbessern“, erklärt Dr. Weinbecker. „Für die investierte Arbeit und die immer wieder eingebrachten Verbesserungsvorschläge für bestimmte Situationen und Abläufe bedanke ich mich bei allen Mitarbeitenden ganz herzlich.“

Zertifiziert

Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2015


Kontakt

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