03.12.2019
Borromäus Hospital Leer schafft Betreuungsangebot
Krankenhaus plant Großtagespflege für Kinder von 0 bis 3 Jahren

Noch freie Plätze in der Einrichtung werden öffentlich vergeben. Der 1997 gegründete Verein, Familienservice Weser-Ems, übernimmt die Durchführung der Bildung, Betreuung und Pflege der Kinder.
Das Gesamtinvestitionsvolumen der Umbaumaßnahmen für die Großtagespflege wird voraussichtlich rund 200.000 Euro betragen. Ein entsprechender Antrag auf Fördermittel beim Landkreis Leer ist gestellt.
Zwei Mitarbeiter, eine pädagogische Fachkraft und eine Tagespflegeperson (Tagesmutter), werden nach dem Konzept der Großtagespflege die Betreuung der Gruppe übernehmen. „Diese Betreuungslösung gibt Sicherheit für alle Beteiligten“, teilt Frank Gieselmann, Geschäftsführer vom Familienservice Weser-Ems, mit.
Die Räumlichkeiten von rund 110 Quadratmetern gliedern sich in einen Gruppenraum mit zwei Ebenen, in dem eine Küche integriert ist, einen Ruheraum mit verschiedenen Schlafmöglichkeiten (kleinen Betten, Gitterbetten, Körbchen, Schlafpodest usw.), einen Wickelbereich/Waschraum, ein Elternzimmer, in dem Gespräche geführt werden, und einen Außenbereich. Hier werden ein Sandkasten und eine Nestschaukel fest installiert sein.
In der Einrichtung wird das Berliner Modell umgesetzt. Bei dem Eingewöhnungsmodell erhält das Kind eine feste Bindungsperson und wird in einer gemeinsamen Kennenlernphase mit den Eltern an das neue Umfeld herangeführt. In einem strukturierten Arbeitsalltag mit festen Zeiten wird großen Wert auf gemeinsame Aktivitäten und zugleich individuelles Erleben der noch neuen Welt gelegt. „Wir sind eine Großfamilie“, erklärt Marion Wellnitz, Pädagogische Leiterin des Familienservice Weser Ems, die Struktur. Es wird eine Kleinkindpädagogik nach dem Leitbild von Kinderärztin Emmi Pikler verfolgt unter den Gesichtspunkten Pflege, Bewegungsentwicklung und Spiel. Die Kommunikation mit dem Kind stehe dabei im Vordergrund und fließe in den Alltag mit ein, so Wellnitz. „Wir holen die Kinder da ab, wo sie sind.“ Genauso groß geschrieben wird der Dialog und die Transparenz zu den Eltern durch regelmäßige Gespräche.